Grattour Gerstel

Grattour Gerstel
Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 21 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T5+ – anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags:  CH-BL
 
 

Die Gerstelflue ist eine lange und traumhafte Grattour im Baselland in Waldenburg. T5 und Gratliebhaber sind hier genau richtig. Hier erlebt man eine wunderbare Grattour im herrlich-wilden Jura Ambiente.

Wir parken direkt bei “Gerstel” unterhalb der Ruine. Von dort aus steigen wir via Wanderweg zur Ruine hoch. Andere Hikr steigen bei der Firma Thommen hoch, aber dort muss man sich durch dichtestes Gestrüp kämpfen. Der freiliegende Grat selbst beginnt erst bei der Ruine, so haben wir uns den Kampf durchs Unterholz erspart.

Um zum Einstieg zu gelangen gehen wir links um die Ruine. Ganz vorne an der Wand erkennen wir den verblassten blauen Pfeil welcher uns den Weg weisst. Wir mussten genau schauen um den Pfeil zu finden. Wir kraxeln also hoch auf den Grat und der Spass kann beginnen. Wir folgen immer dem Grat, mal rauf und runter, mal ist es sehr schmal und dann wieder breiter. Einfach Genuss pur!

Wir gehen kurz auf einem Pfad und kommen zum grossen Turm. Diesen zu erklettern ist sehr verlockend, etwas im 3er-Bereich. Aber der Turm ist für ein solches Vorhaben zu hoch und ein Sturz wäre hier fatal. So besteigen wir den Turm auf einem Band linksherum, was auch sehr schön ist. Oben stehen wir auf einem Plateau und geniessen eine super Aussicht. Wir machen hier eine Rast mit Kaffee und Lunch. Batterien an der Sonne aufladen.

Nun geht’s weiter mit Teil II unserer Grattour. Der zweite Teil ist anspruchsvoller und der Spassfaktor steigt, dafür aber auch die mentale Anforderung. Wir gelangen bald zum Brotmesser, ein wirklich genüsslicher Teil des Grates. Wir gehen wieder ein kurzes Stück auf einem Pfad und treffen auf das Felstor. Was die Natur alles erschaffen hat, faszinierend! Wir bestaunen den Bogen und gehen dann weiter, bald folgt ein längerer Aufstieg im 3er Bereich. Allgemein wird im zweiten Teil mehr hochgeklettert was die Tour nochmals interessanter macht.

Über einen luftigen Grat gelangen wir nun zur Schlüsselstelle, welche mit einer Kette entschärft ist. Die Kette glänzt noch was vertrauenserweckend wirkt. Hier gehen wir über ein sehr schmales und sehr exponiertes Felsband. In der Mitte des Bandes hat es ein Tannli, ab dort ist es nicht mehr so exponiert. Uns gefällt aber diese luftige Stelle.
Ab dieser Stelle bleibt die Sache recht luftig und exponiert. Konzentration ist gefragt, besonders bei der “hang und spring” Abkletterstelle. Entweder man klettert bis kurz über den Boden ab oder man kann sich am Bäumchen etwas runter hangeln und dann springen. Wir kletterten beide bis etwa einen halben Meter über den Boden ab.

Direkt vor der Gerstelfluh kann man noch auf den letzen Hupf klettern, nur ist die Stelle recht plattig und wir entscheiden uns hier abzusteigen da wir nun doch recht müde sind. Wir umgingen den letzen Hupf also linksherum und folgten noch ein Weilchen dem Wanderweg, bis wir rechts auf eine grosse Feuerstelle mit Bänken stiessen. Dort steigen wir weglos ab zu P845 und folgten dem Weg zurück Richtung Chapf und P639. Dort treffen wir dann wieder auf die Strasse die nach Gerstel führt.

Vorsicht: an sehr vielen Wänden des Grates befinden sich Kletterrouten. Es ist somit darauf zu achten keinen Steinschlag auszulösen!

Fazit: Eine wundervolle Grattour! Wir genossen es in vollen Zügen  und sind beide auf unsere Kosten gekommen. Allerdings ist diese Tour nicht für Personen mit Höhenangst geeignet da es Stellen gibt die sehr exponiert sind. Die Tour ist zwar Genuss Pur, erfordert aber auch viel Konzentration.



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